Ein Priester lebt aus der Berufung, sich ganz in die Nachfolge Jesu Christi zu stellen. Das wird konkret und dauerhaft ausgedrückt in der Weihe, in der er sein Leben Gott übergibt und sich bereit erklärt, als Diener der Kirche für alle Menschen da zu sein. Diese Ganzhingabe an Gott und für die Menschen begründet unter anderem die Ehelosigkeit als angemessene Lebensform.
Besonders ist dem Priester die Feier und Spendung der Sakramente anvertraut, zuallererst der Eucharistie als Quelle, Höhe- und Mittelpunkt allen kirchlichen Lebens. Als Seelsorger ist er auf vielfältige Weise den Menschen zugewandt, vor allem den Armen, Alten und Kranken am Rand der Gesellschaft. Der Bischof kann dem Priester die Leitung einer Pfarrei übertragen oder ihn in der Kategorialseelsorge für bestimmte Berufs- oder soziale Gruppen einsetzen. Die Berufung zum Priester kann auch innerhalb einer Ordensgemeinschaft gelebt werden.
Der Weg zur Priesterweihe beginnt meist mit einem Vorbereitungsjahr (Propädeutikum), dann folgt das eigentliche Theologiestudium. Die Kandidaten leben zusammen in einem Priesterseminar, wo sie sich geistlich und menschlich auf das Leben als Priester vorbereiten. Für die ostdeutschen Diözesen befindet sich die entsprechende Ausbildungsstätte in Erfurt. Nach einem fünfjährigen Studium und mehreren Praktika in Gemeinden empfangen die Kandidaten dann die Diakonen- und schließlich die Priesterweihe. In den ersten Berufsjahren ist der Weltpriester meist als Vikar einer Pfarrei und deren Pfarrer zugeordnet.
Wer eine Berufung zum Priester oder die Frage danach in sich spürt, sollte sich prüfen, …
- ob er bereit ist, ein geistliches Leben zu führen, das sich u.a. im Gebet, Schriftbetrachtung und der Feier der Eucharistie zeigt
- ob er Freude hat, auf Menschen zuzugehen und für sie da zu sein
- ob er Interesse an der Theologie und den Glaubensfragen der heutigen Zeit hat
- ob er sich an eine konkrete Ortskirche (Bistum) oder eine Ordensgemeinschaft dauerhaft binden kann.
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