Überraschung!

Eine schöne Bescherung – die verbinden wir am ehesten mit Weihnachten, dem Geburtsfest Jesu. Auf den Messias hatte das alte Volk Israel jahrhundertelang gewartet. Und dann war Er mehr oder weniger plötzlich da – und nur von einigen als solcher erkannt und anerkannt.

Mit der Auferstehung hatten offenbar die wenigsten gerechnet, wie am Unverständnis und der Verwunderung, ja dem Erschrecken der Frauen und Männer aus Jesu engstem Freundeskreis zu sehen ist. Und erst recht die so genannte jüdische und heidnische Umgebung. Ein Auferstandener, das und der passte gar nicht ins Weltbild und Konzept. Und als Paulus einige Zeit später auf dem Athener Marktplatz von der Auferstehung der Toten anfängt, lautet die Reaktion: „Darüber wollen wir dich ein andermal hören.“

Leicht haben wir uns an „Frohe Ostern!“ und in der Kirche an das Halleluja gewöhnt. Dabei ist die Botschaft des Lebens etwas unerhört Neues, Not-wendendes und in diesem Sinne Verstörendes. Wer sie verkündet, wird in guter Weise zum „Kirchenstörer“. Plötzlich und unerwartet bricht neues Leben an und ein, bleibt kein Grabstein mehr auf dem anderen.

Ebenso überraschend kann auch mich der Ruf zum Leben ereilen, der Anruf dazu, auf die mir von Gott vorgesehene eigene Weise das Leben zu verkünden. Manchmal übrigens auch überraschend gewöhnlich – wie wenn jemand durch verschlossene Türen mich erreicht und dann einfach da ist.

  • Wann hat Gott mich schon überrascht – mit neuem Leben?
  • Weder die Kirche noch die Welt kann oder muss ich retten – womit würde ich sie gern überraschen und beschenken?
  • Wenn Trauer und Angst, Sinnlosigkeit oder Öde regieren – wie will ich da zur Stelle sein?