Manchmal steht er in den Kirchen in einer dunklen Ecke oder auf dem Dachboden. Einige retteten die Holz- und Gipsfiguren vor der Abschiebung. Die Rede ist vom Heiligen Josef. Ein Mann im Abseits? Auf den Weihnachtsikonen hockt er nachdenklich am Bildrand. Und doch hat er ja gesagt – wie Maria. Papst Franziskus hat das Jahr 2021 zum Josefsjahr ausgerufen. Und widmet dem Heiligen ein Schreiben („Patris corde“).
Wir kennen die Geschichte, in der der Engel dem träumenden Josef sagt: Fürchte dich nicht, Maria als deine Frau zu dir zu nehmen! Josef hatte andere Pläne. Doch er lässt diese los und nimmt den Plan Gottes an. Dazu schreibt Franziskus:
Oft geschehen in unserem Leben Dinge, deren Bedeutung wir nicht verstehen. Unsere erste Reaktion ist oft die der Enttäuschung und des Widerstandes. Josef lässt seine Überlegungen beiseite, um dem Raum zu geben, was geschieht.
Das geistliche Leben, das Josef uns zeigt, ist nicht ein Weg, der erklärt, sondern ein Weg, der annimmt. Nur von dieser Annahme her, von dieser Versöhnung her können wir auch eine größere Geschichte, einen tieferen Sinn erahnen.
Josef ist kein passiv resignierter Mann. Er ist ein mutiger und starker Protagonist. Die Fähigkeit, etwas annehmen zu können, ist eine Weise, wie sich die Gabe der Stärke, die vom Heiligen Geist kommt, in unserem Leben offenbart. (aus: Papst Franziskus, „Patris corde“, Nr.4)
Dazu kommen mir folgende Fragen:
- „Oft geschehen Dinge im Leben, deren Bedeutung wir nicht verstehen…“ Kenne ich das?
- „Fürchte dich nicht …“, sagt der Engel zu Josef. Was oder wer macht mir Mut in schwierigen Situationen?